Lebensmittelindustrie

Druckluft – der unsichtbare Held: effizient, zuverlässig und hygienisch!

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Druckluft als Schlüsselfaktor für Sicherheit in der Lebensmittelindustrie

Druckluft wird fast in jedem Produktionsprozess benötigt. Viele Erzeugnisse und Verpackungen stehen hierbei in direkten oder indirekten Kontakt mit der Druckluft. Dabei ist eine hohe Sorgfalt gefordert. Verunreinigungen der Druckluft z.B. durch Viren, Bakterien, Pilze, Hefen, Mineralöle, Öle, Partikel oder Gase können eine Kontamination der Lebensmittel verursachen. Unerwünschte Geschmacksstoffe oder Feuchtigkeit könnten auf das Produkt übertragen werden, was zu erheblichen Qualitätsverlusten führt. Daher ist ein gewissenhafter Umgang mit Druckluft von entscheidender Bedeutung.

Die Anforderungen an die Hersteller und Produzenten von Lebensmittel steigen hierbei enorm, absolut einwandfreie Produkte zu liefern. Hierfür ist ein intelligentes Qualitätsmanagement unerlässlich.

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Welche Bedeutung hat Druckluft in der Lebensmittelproduktion?

Die Bedeutung der Druckluft in den Produktionsprozessen wird oft unterschätzt und lediglich als Energieträger betrachtet. Dies führt dazu, dass Verunreinigungen in Bezug auf die Druckluft häufig nicht ausreichend berücksichtigt werden, wenn es um Maßnahmen zur Gefahrenanalyse und Risikominimierung geht.

In der Lebensmittelindustrie werden verschiedene Prozesse wie Reinigen, Abfüllen, Mischen, Besprühen, Schneiden, Transportieren und Verpacken mithilfe von Druckluft durchgeführt. Während dieser Arbeitsschritte kommt Druckluft indirekt oder direkt mit den Lebensmitteln in Kontakt. Dabei ist eine hohe Sorgfalt gefordert.

VERANTWORTLICHE FAKTOREN FÜR VERUNREINIGUNGEN

Verunreinigungen in Druckluft resultieren aus der Kompression von Umgebungsluft, wobei die enthaltenen Verunreinigungen mit dem Grad der Verdichtung zunehmen. Hauptursachen für die Kontaminationen sind Feststoffpartikel, Öl und Wasser in der eingesaugten Luft.

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Umgebungsluft – eine Gefahr?

Partikel, Öl, Keime und Feuchtigkeit verunreinigen die Umgebungsluft. Diese unsichtbaren Gefahren gelangen durch die Ansaugluft des Kompressors in das Druckluftsystem.

Dadurch ergeben sich zwei Herausforderungen:

  • Die Verunreinigungen können die Leistung der Druckluftstation erheblich beeinträchtigen und zu einem frühzeitigen Ausfall der Komponenten führen.
  • Verunreinigte Druckluft ist eine Gefahr für die Qualität der Endprodukte – ein Risiko, das insbesondere in der Lebensmittelindustrie schwerwiegende Konsequenzen haben kann.
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Direkter Kontakt mit Lebensmitteln

Ein direkter Kontakt tritt auf, wenn die Druckluft gezielt auf das Produkt oder die primäre Verpackung, die das Produkt berührt, gerichtet wird. Die Druckluft wird beispielsweise verwendet, um Flüssigkeiten zu verdampfen. Aber auch als Transportmedium für trockene Lebensmittel, darunter pulvrige Substanzen wie Kaffee, Mehl oder Milchpulver sowie gemahlene Gewürze.

Bei trockenen Produkten werden hohe Anforderungen an die Luftfeuchtigkeit gestellt. Aufgrund der großen Oberfläche kommen sie intensiv mit der Restfeuchte in Kontakt. Um Klumpenbildung und Kontamination zu vermeiden, muss die Druckluft absolut trocken und sauber sein. Auch wenn Druckluft keimfrei ist, kann Feuchtigkeit in Lebensmittel gelangen und die dort vorhandenen, ruhenden Mikroorganismen aktivieren. Die Verwendung von getrockneter Druckluft ist daher eine unerlässliche Voraussetzung, um die zu verhindern.

Selbst bei der Bearbeitung von nicht-trockenen Lebensmitteln kommt die Druckluft direkt mit dem Produkt in Berührung. Hin und wieder kommt es sogar vor, dass Druckluft direkt in Lebensmittel eingebracht wird. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, besonders sorgfältig vorzugehen, wenn es um den direkten Kontakt zwischen Druckluft und Lebensmitteln geht.

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Indirekter Kontakt mit Lebensmitteln

Bei einem indirekten Kontakt mit Lebensmitteln erfolgt die Berührung durch die expandierende Druckluft, die das Produkt über eine definierte Entfernung erreicht und dabei mit Umgebungsluft vermischt wird. Typische Anwendungen von Druckluft mit indirektem Produktkontakt umfassen Reinigungs- und Trocknungsprozesse, wie beispielsweise das Abblasen von Verpackungsoberflächen aus Qualitätsgründen, sowie das Transportieren von Lebensmittelverpackungen.

Die Anforderungen an die Druckluftqualität beim indirekten Kontakt zwischen Druckluft und Lebensmitteln sind bei weitem nicht so strikt wie beim direkten Kontakt. Man darf aber trotzdem nicht außer Acht lassen, dass durch die Verpackung als Zwischenschritt, eine Verunreinigung des Lebensmittels möglich ist.

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Erklärung

Grundlegende Voraussetzung für den Einsatz von Druckluft im Lebensmittelbereich ist die Anwendung von

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Die Qualität von Druckluft

Die ISO 22000, eine Norm für Lebensmittelsicherheit, hat ihren Ursprung in der allgemeinen Qualitätsmanagementnorm ISO 9001 und stellt spezielle Anforderungen an den Bereich der Lebensmittelsicherheit. Ein zentraler Aspekt dieser Norm besteht darin, Management-Systeme und Prozesse zu definieren, die für die Planung und Umsetzung in der Produktion von Lebensmitteln notwendig sind.

RISIKOANALYSE- UND MANAGEMENTSYSTEME

Zur Gewährleistung der Lebensmittelsicherheit existieren verschiedene Maßnahme, wie beispielsweise das HACCP-System. Ein Managementsystem zur Gefahrenanalyse und zur Festlegung kritischer Kontrollpunkte sowie ein operatives Präventivprogramm (oPRP) sind dabei entscheidend. Hersteller sind verpflichtet, sichere Produkte herzustellen. Die Verantwortung für die Festlegung und Überwachung der Druckluftqualität liegt ausdrücklich bei den Produzenten, wie in der ISO 22000 festgelegt. Diese Norm definiert die Anforderungen an ein Managementsystem für die Lebensmittelsicherheit und gilt für alle Organisationen in der Lebensmittelkette, unabhängig von ihrer Größe und Komplexität Die Einhaltung der Anforderungen an die Lebensmittelsicherheit ist für den gesamten Produktionsprozess, einschließlich des Transports verbindlich.

Die ISO 8573 definiert Qualitätsanforderungen für Druckluft und legt fest, welcher Maximalgehalt an Feststoffpartikeln, Feuchtigkeit und Restöl in den jeweiligen Klassen akzeptabel ist. Die Druckluftqualitätsklassen werden durch drei Ziffern definiert. Die erste Ziffer gibt Auskunft über die Partikelgröße, die zweite Ziffer über die Restfeuchtigkeit und die dritte Ziffer definiert den Öl- bzw. Öldampfgehalt der Druckluft. Je nach geforderter Qualitätsklasse ist eine entsprechende Aufbereitung der Druckluft erforderlich.

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Auf der sicheren Seite mit reiner Druckluft

Filtration, eine effektive Drucklufttrocknung sowie unterschiedlichste Maßnahme für Ölfreiheit bilden die Basis für einen sicheren Einsatz von Druckluft bei der Herstellung von Lebensmitteln. Zentrale Komponenten wie Filter, Trockner, Aktivkohleadsorber oder Katalysatoren müssen perfekt aufeinander abgestimmt sein, um auch bei schwankender Auslastung einen zuverlässigen Betrieb sicherstellen zu können.

Die Qualität der Druckluft wird stark vom Standort des Kompressors beeinflusst. Je mehr verunreinigte Umgebungsluft angesaugt wird, desto höher ist das Risiko für Kontaminationen und desto aufwendiger gestaltet sich die sichere Aufbereitung der Druckluft. Es ist zu beachten, dass sich die Umgebungsluftbedingungen, beispielsweise tagsüber oder nachts, erheblich verändern können. Der Kompressor verdichtet das angesaugte Luftvolumen, und somit werden auch alle enthaltenen Substanzen auf ein kleineres Volumen komprimiert.

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